Max Schneider wurde am 5. Mai 1903 als Sohn eines Teppichwebers in Oelsnitz im Vogtland geboren. Nach dem Besuch der Volksschule arbeitete er zunächst in der Oelsnitzer Strickwarenfabrik Gebr. Wielatt. Beruflich trat er dann in die Fußstapfen des Vaters und erlernte die Teppichweberei. Im Zuge der Wirtschaftskrise verlor er im Frühjahr 1931 seine Anstellung bei der für ihre Halbmond-Teppiche bekannten Firma Koch & te Kock in Oelsnitz.
Schneider wandte sich verstärkt dem Zeichnen zu und besuchte verschiedene Volkshochschulkurse, bis er schließlich ab dem Frühjahr 1933 Unterricht in der Zweigabteilung Oelsnitz der Staatlichen Kunst- und Fachschule für Textilindustrie Plauen i.V. erhielt. Sein Lehrer Walther Löbering bescheinigt Schneider in dessen Abgangszeugnis von 1936 „hohes coloristisches Empfinden und feinstes Gefühl für Form“. Unter Beweis stellen konnte Schneider diese Fähigkeiten nach erneuter Anstellung bei Kock & te Kock bis zu Einberufung zum Kriegsdienst als Kolorist bei der Auswahl und Zusammenstellung von Teppichfarben.
Der Kriegsdienst führte ihn mit einem Luftwaffen-Baubataillon zunächst an die Westfront bis in die Gegend von Orléans in Frankreich und ab 1941 im Osten über Polen und die Ukraine bis in den Kaukasus. Aus der Kriegszeit sind erstaunlich viele Aquarelle und Zeichnungen erhalten, die der Schönheit der fremden Landschaft und Architektur, vor allem dem einfachen bäuerlichen Leben, ein eindrucksvolles Denkmal setzen.
Nach kurzer Kriegsgefangenschaft kehrte Max Schneider 1945 nach Oelsnitz zurück und arbeitete zunächst im dortigen Arbeitsamt. Als Kunstmaler und freischaffender Künstler anerkannt, widmete er sich ab 1947 ganz der Malerei der Landschaft seiner vogtländischen Heimat. 1951 erfolgte nach vorheriger Ablehnung die Aufnahme in den Verband Bildender Künstler. In den 50er Jahren erteilte er nebenberuflich Zeichenunterricht. Mit seiner Arbeit, der zeitlebens die große Anerkennung verwehrt blieb, konnte er einen bescheidenen Lebensunterhalt bestreiten. Max Schneider verstarb am 31. Dezember 1980 in Bad Elster.
Der Text beruht maßgeblich auf den in der Rubrik Literatur genannten Quellen von Frank Weiß.